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Titel: Meister Eckharts Traktate - Neue Untersuchungen
Beginn: 17.03.2025 13:00
Karte: Bei Google Maps anzeigen
Beschreibung: Seminar 17.-21-03.2025
Leitung: Prof. Dr. Dietmar Mieth, Bochum
Beginn: Montag, 13:00 Uhr
Ende: Freitag, nach dem Frühstück
Kosten: 230€
Meister Eckhart wird immer wieder aktuell, wenn religiöse Fragen nach dem Sinn des Lebens und der Art der Lebensführung gestellt werden. Seine deutschen Traktate verdienen es, neu gelesen und ins Gespräch gebracht zu werden: (1) Die frühen „Erfurter Reden“, auch bekannt als „Reden der Unterweisung“ (RdU); (2) sein „Buch der göttlichen Tröstung“ („Liber benedictus“) und (3) der Traktat „Von Abgeschiedenheit“.
Die „Erfurter Reden“ beschäftigen sich mit einem neuen Verständnis der evangelischen Räte – z.B. Demut und Gehorsam – für ein spirituelles Leben nicht nur im Kloster und in der Kirche, sondern auch in der Stadt und auf der Straße. „Gelassenheit“ wird hier als Thema entfaltet, die tiefere Einsicht in „Schuld und Reue“ und die besondere Begegnung mit dem Altars-Sakrament.
„Trostsuche“ ist heute ein großes Thema angesichts vieler Erfahrungen an den Grenzen des Lebens. Meister Eckhart hatte den „Trost der Philosophie“, die der Philosoph Boethius 524 im Kerker geschrieben hatte. Sein Trostbuch ist im ersten Teil eine Zusammenfassung über die Lehre der Gottesgeburt im Menschen, d.h. es ist eine Art persönliches Bekenntnis, dann folgen allgemeine Trostgedanken für unterschiedliche Trostbedürfnisse. Man lernt Eckhart also einerseits sehr persönlich, andererseits sehr pastoral kennen – er hat das Buch als Muster seiner Schriften an Agnes von Ungarn, die Chefin des Hauses Habsburg in Königsfelden bei Basel gesandt. Vermutlich war er schon selbst in der Nähe der Anklagen seiner Person in Köln (seit 1323). Auch heute erscheinen Eckharts Gedanken über Kreuz und Leid ungewöhnlich: Das Kreuz soll nicht den Schultern auferlegt sondern von ihnen herab genommen werden.
„Abgeschiedenheit“, heute manchmal auch „Abschiedlichkeit“ genannt, ist nicht als Lehre von der Absonderung gedacht. Vielmehr wird die Lehre von der „Gelassenheit“ in einer fortschreitenden „Selbstzurücknahme“ entfaltet. Diese Selbstzurücknahme ist hier mit dem Gedanken der Negierung der geschöpflichen „Eigenheiten“ so radikal verbunden, dass sie in die Nähe der zenbuddhistischen Lehre Nishitanis, des Begründers der Kyoto-Schule gerät. Aber auch mit einem Widerstand durch das Risiko des eigenen Lebens hat sie zu tun – eine andere Art der Selbstbehauptung, wie sie die als Ketzerin verbrannte Marguerite Porete 1310 bezeugte.
Es gibt aber auch ganz aktuelle literarische Reprisen der Gedanken des Meisters, die sich z.B. in der Novelle „Das Leuchten“ des Literaturpreisträgers Jon Fosse (2024) im Rahmen dieses Seminars meditativ verfolgen lassen.
Literatur: Alle drei Traktate stehen in der Ausgabe: Meister Eckhart, Werke in zwei Bänden, hg.v. Niklas Largier, dort in Bd. II, zuerst unter Hanser-Verlag, deutsche Klassiker. Die „Reden der Unterweisung“ neu herausgegeben unter anderem von: Volker Leppin (Große Texte der Christenheit, Leipzig 2019.) Auszüge aus den drei Traktaten für die Lektüre werden zur Verfügung gestellt.
Veranstaltungsort:
Adresse: VHS Inzigkofen
Parkweg 3
72514 Inzigkofen
Veranstalter:
Adresse: VHS Inzigkofen
Telefon: 07571/73980
E-Mail: info@vhs-i.de
Homepage: http://www.vhs-inzigkofen.de/

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