Anzeige


Stadt oder
Postleitzahl:

Z.B.:
oder
Münch...
80...
Volltextsuche:

Einführung/Hilfe
RSS-Feed


Titel: Longtermism: Müssen wir alles tun, um möglichst viele zukünftige Menschen zu ermöglichen?
Beginn: 04.05.2023 18:15
Karte: Bei Google Maps anzeigen
Beschreibung: Der sogenannte Longtermism ist die These, dass wir die moralische Pflicht haben, der Menschheit eine möglichst lange und zahlreiche Zukunft zu verschaffen. Die Vorkehrungen, die wir dafür zu ergreifen hätten, wären etwa, das Risiko eines Einschlags von Asteroiden zu verringern oder das Projekt der Besiedelung anderer Sonnensysteme voranzutreiben. Dabei ist zu berücksichtigen: Die Anzahl der zukünftigen Menschen könnte, in Abhängigkeit von unserem heutigen Tun, atemberaubend gross sein. Wenn daher jedes mögliche zukünftige Menschenleben wirklich eine Quelle humanitärer Pflichten wäre, würde das kumulative Gewicht dieser Pflichten alle unsere anderen Pflichten in den Schatten stellen. Es wäre also sträfliche Kurzsicht, Ressourcen in Projekte zu investieren, die es mit dem - so der Longtermism - vergleichsweise minimalen heutigen Elend zu tun haben.

Es ist in der Tat verführerisch, sich die Zeugung neuer Menschen analog zur Erschaffung zusätzlichen Glücks für bereits existierende Menschen zu denken. Und auch abgesehen davon sprechen einige theoretische Argumente für die These, dass wir die Pflicht haben, mehr glückliche Menschen zu erzeugen. Dennoch kritisiert dieser Vortrag den Longtermism. Er zeigt, dass eine sorgfältige Prüfung unserer Überzeugungen und der relevanten Argumente eher für eine vorsichtige Haltung spricht: Die Zeugung neuer Menschen ist alles andere eine Pflicht, sondern ein Wagnis, das wohl erwogen werden muss. Gerade den möglichen zukünftigen Menschen gegenüber bringt dieser Zeugung eher eine Rechtfertigungslast. Die Frage, die sich stellt, lautet also nicht: Können wir es vertreten, etwas anderes als möglichst viele zukünftige Menschenleben anzustreben? Im Gegenteil lautet sie: Sind die berechtigten Interessen, die wir an der Weiterexistenz der Menschheit haben, überhaupt gewichtig genug, um neue Menschen dem Risiko der Existenz auszusetzen? Der sogenannte Longtermism ist die These, dass wir die moralische Pflicht haben, der Menschheit eine möglichst lange und zahlreiche Zukunft zu verschaffen. Die Vorkehrungen, die wir dafür zu ergreifen hätten, wären etwa, das Risiko eines Einschlags von Asteroiden zu verringern oder das Projekt der Besiedelung anderer Sonnensysteme voranzutreiben. Dabei ist zu berücksichtigen: Die Anzahl der zukünftigen Menschen könnte, in Abhängigkeit von unserem heutigen Tun, atemberaubend gross sein. Wenn daher jedes mögliche zukünftige Menschenleben wirklich eine Quelle humanitärer Pflichten wäre, würde das kumulative Gewicht dieser Pflichten alle unsere anderen Pflichten in den Schatten stellen. Es wäre also sträfliche Kurzsicht, Ressourcen in Projekte zu investieren, die es mit dem - so der Longtermism - vergleichsweise minimalen heutigen Elend zu tun haben.

Es ist in der Tat verführerisch, sich die Zeugung neuer Menschen analog zur Erschaffung zusätzlichen Glücks für bereits existierende Menschen zu denken. Und auch abgesehen davon sprechen einige theoretische Argumente für die These, dass wir die Pflicht haben, mehr glückliche Menschen zu erzeugen. Dennoch kritisiert dieser Vortrag den Longtermism. Er zeigt, dass eine sorgfältige Prüfung unserer Überzeugungen und der relevanten Argumente eher für eine vorsichtige Haltung spricht: Die Zeugung neuer Menschen ist alles andere eine Pflicht, sondern ein Wagnis, das wohl erwogen werden muss. Gerade den möglichen zukünftigen Menschen gegenüber bringt dieser Zeugung eher eine Rechtfertigungslast. Die Frage, die sich stellt, lautet also nicht: Können wir es vertreten, etwas anderes als möglichst viele zukünftige Menschenleben anzustreben? Im Gegenteil lautet sie: Sind die berechtigten Interessen, die wir an der Weiterexistenz der Menschheit haben, überhaupt gewichtig genug, um neue Menschen dem Risiko der Existenz auszusetzen?
Veranstaltungsort:
Adresse: Hörsaal F-121, Unitobler
Lerchenweg 36
3012 Bern
Veranstalter:
Adresse: krino. Philosophische Gesellschaft Bern
Nathalie Lötscher
Telefon:  
E-Mail: admin@krino.ch
Homepage: http://www.krino.ch/

Bookmark and Share
Anzeige
bla bla