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Titel: Philosophisches Kino - Hiroshima mon amour - Existentialismus und Nouvelle Vague
Beginn: 20.04.2023 19:00
Karte: Bei Google Maps anzeigen
Beschreibung: Hiroshima mon amour, Regisseur Alain Resnay, 1959 (Drehbuch: Marguerite Duras)

Eine französische Schauspielerin (Emmanuelle Rivas) versinkt am unmöglichem Ort Hiroshima in einer leidenschaftlichen Liebe mit einem japanischen Geschäftsmann (Eiji Okada), der dort seine Familie verloren hat. Ihre eigene Kriegserfahrung, auch als Liebende eines getöteten deutschen Soldaten verstärken das Gefühl der Entfremdung. Schon die berühmten ersten fünfzehn Minuten zeigen dies: Auf eine magische Liebesszene in bestechenden Schwarz-Weiß-Großaufnahmen folgt ein unheimlich schwermütiger Dialog, der mit Opferbildern der Atombombenexplosion vom 6. August 1945 unterlegt ist.

Resnais‘ Werk besitzt kein spezifisches Thema, an dem es sich abarbeitet, sondern subjektiviert seine Erzählung: Die Gegenwart, die Vergangenheit, die Träume, Erinnerungen und Gefühle der Protagonisten gleiten ineinander über, vermischen sich, verblassen. Die Dialoge der Schriftstellerin Marguerite Duras prägen den Film mit, die von Resnais die Anweisung bekam, statt eines Drehbuchs Literatur zu schreiben.

Resnais‘ Bildcollagen führen in ein Zwischenreich des (Un-)Möglichen, in dem die Oberfläche wenig Bedeutung hat, während das Nicht-Gezeigte die Komplexität der Gefühle betont. Eine alles prägende Agonie, gedankenverlorene Monologe, die scheinbar Gedichtform innehaben und die bleierne Stimmung dominieren den Film.

Ist Corona eine Zwischenzeit des (Un-)Möglichen gewesen?

Der Filmkritiker Raymond Bellour sprach in Bezug auf den Film und die Nouvelle Vague von einer historischen Dimension, die durch die humanen Katastrophen wie den Holocaust und die Atombombe in das Bewusstsein der Intellektuellen und Künstler getreten war. Eine lineare, konventionelle Dramaturgie konnte sich diesem Phänomen kaum angemessen nähern. Die Realitätswahrnehmung war im wahrsten Sinne zerrissen. Das Absurde löst zuletzt auch die Struktur des Films auf.

Philosophisches Kino heißt: Philosophischer Vortrag, Film sehen, dann diskutieren.
Veranstaltungsort:
Adresse: Kino Achteinhalb
Hannoversche Straße 30F
29221 Celle
Veranstalter:
Adresse: Philosophische Praxis OIKOS in Hannover
Dr. Achim Sohns
Telefon: 01575872 66 10
E-Mail: info@oikos-sohns.de
Homepage: http://www.oikos-sohns.de

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