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Titel: Ästhetisierung der Politik vs. Politisierung der Kunst: Kunst und Politik heute
Beginn: 08.08.2021 16:00
Karte: Bei Google Maps anzeigen
Beschreibung: Neue Perspektiven auf die Krise der Linken. Eine philosophische Gesprächsreihe

Teil 5 von 6: Vom Ende her denken – und handeln: Politik und Apokalypsee

Angesichts von Klimawandel und COVID-19-Pandemie hat das Thema „Apokalypse“ im Augenblick wieder Hochkonjunktur. Oft wird die Gefahr eines drohenden Kollapses der sozialen Ordnung von geradezu biblischem Ausmaß beschworen, um vorbeugendes politisches Handeln zu legitimieren. Sogar von Wissenschaftler/innen wird eine solche Rhetorik der Endzeit bisweilen bemüht. – Und die rechten Bewegungen fürchten sich vor der vermeintlichen Schreckensvision eines „Endes des christlichen Abendlandes“.

Dieser Deutung der Apokalypse als zu verhinderndem Zusammenbruch stehen andere politische Diskurse entgegen, in denen das Ende der gegenwärtigen Verhältnisse gerade als Hoffnung verstanden wird, verheißt es doch die Möglichkeit einer radikalen gesellschaftlichen Transformation. Die Rede beispielsweise vom „Ende des Patriarchats“ (Luisa Muraro) oder vom „Ende der weißen Weltherrschaft“ (Malcolm X) waren ein Ausdruck der Selbstermächtigung von Unterdrückten in emanzipatorischen sozialen Bewegungen.

Von einem „Ende der Geschichte“, wie es Francis Fukuyama 1989 meinte diagnostizieren zu können, kann angesichts solcher Tendenzen jedenfalls keine Rede sein. Ob damit freilich auch ein „Ende des Kapitalismus“ (Thomas Piketty) im Sinne des Übergangs zu einer besseren postkapitalistischen Gesellschaft verbunden sein wird, oder ob es am Ende doch nur bei einem „Great Reset“ (Klaus Schwab) bleiben wird, um einen neuen Entwicklungszyklus des alten Kapitalismus, diesmal grün und bunt statt trist und grau, einzuleiten, bleibt abzuwarten.

Vielleicht sollte man auch versuchen, die Apokalypse im Sinne der ursprünglichen Bedeutung des Wortes zu verstehen: als Offenbarung – als die Aufdeckung eines gegenwärtigen Zustands, nicht so sehr als Prognose der Zukunft. Wahrscheinlich projiziert sich in jeder Vorstellung von Apokalypse eine Gesellschaft auf ihre eigenen Grenzen und ihr eigenes Ende hin und verrät damit ihr eigenes Selbstverständnis – und jede einzelne apokalyptische Positionierung ist somit Ausdruck einer bestimmten gesellschaftlichen Tendenz.

Die Halkyonische Assoziation für radikale Philosophie widmet die diesjährige Ausgabe der "Narthex. Heft für radikales Denken" dem Thema der Apokalypse. In dieser Gesprächsrunde wird die Redaktion der Zeitschrift das Konzept des Heftes vorstellen und die Frage erörtern, worin die Relevanz einer apokalyptischen Perspektive für eine linke Theorie und Praxis der Gegenwart liegen könnte.


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Wie kann die Linke wieder in die Offensive kommen? Diese Frage wollen wir nicht als politische Strategiediskussion aufwerfen, sondern als genuin philosophische: Wie kann das linke Projekt als philosophische Idee im 21. Jahrhunderts reartikuliert werden? Was könnten genuin linke Antworten auf die Herausforderungen der heutigen Gesellschaft sein? Wie könnte man das Bündnis zwischen linken und neoliberalen Kräften schon auf der theoretischen Ebene brechen?

Diese und verwandte Fragen wollen wir ergebnisoffen diskutieren und dabei die ausgetretenen Pfade existierender Theoriedebatten und Feuilletonartikel verlassen: Sie sollen auf ein philosophisches Niveau gehievt werden – und dadurch sollen, sofern das Experiment gelingt, auch ganz neue Handlungsalternativen für die konkrete politische Praxis aufscheinen.
Die Diskussionen finden jeweils als Livestream auf Youtube statt, die Zuschauer/innen können sich über den Chat beteiligen. Man kann sich die Gespräche aber auch im Nachgang noch auf Youtube ansehen.

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Link zum Live-Stream auf Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=F_n5TCgCLDs

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Link zum vollständigen Ankündigungstext und Programm: http://harp.tf/2021/18/03/neue-perspektiven-auf-die-krise-der-linken-eine-philosophische-gespraechsreihe/
Veranstaltungsort:
Adresse: Live-Stream
04315 Youtube
Veranstalter:
Adresse: Halkyonische Assoziation für radikale Philosophie
Paul Stephan
Telefon:  
E-Mail: harp@riseup.net
Homepage: http://harp.tf

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