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Titel: Ästhetisierung der Politik vs. Politisierung der Kunst: Kunst und Politik heute
Beginn: 20.06.2021 16:00
Karte: Bei Google Maps anzeigen
Beschreibung: Neue Perspektiven auf die Krise der Linken. Eine philosophische Gesprächsreihe

Teil 3 von 6: Ästhetisierung der Politik vs. Politisierung der Kunst: Kunst und Politik heute

1936 schrieb Walter Benjamin in seinem Essay „Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit": „Der Faschismus versucht, die neu entstandenen proletarisierten Massen zu organisieren, ohne die Eigentumsverhältnisse, auf deren Beseitigung sie hindrängen, anzutasten. Er sieht sein Heil darin, die Massen zu ihrem Ausdruck (beileibe nicht zu ihrem Recht) kommen zu lassen. […] Der Faschismus läuft folgerecht auf eine Ästhetisierung des politischen Lebens hinaus. […] So steht es um die Ästhetisierung der Politik, welche der Faschismus betreibt. Der Kommunismus antwortet ihm mit der Politisierung der Kunst.“

Diese Diagnose lässt sich sehr gut auf die Gegenwart beziehen: Einerseits haben wir es mit Politiker/innen wie Donald Trump zu tun, die sich der politischen Bühne offensiv zur Inszenierung eines ästhetischen Spektakels bedienen, andererseits mit einer (dem Anspruch nach) linken Politisierung der Kunst. Diese „Politisierung‘ wirkt freilich der Kunst oftmals wie von außen aufgestülpt und wird als Bedrohung künstlerischer Autonomie wahrgenommen, wie sie Denker/innen wie Theodor W. Adorno gerade als Bedingung einer besonders gesellschaftskritischen Kunst ansahen. Fraglich ist zumal, ob nicht eine gewisse Ästhetisierung der Politik stets Bestandteil auch eines linken Projekts ist und sein sollte.

Diese Gemengelage wollen wir mit dem Philosophen Michael Jekel diskutieren, der vor allem zu einer materialistischen Ästhetik des Films arbeitet, mit mit der in Leipzig lebenden Philosophin und Künstlerin Konstanze Caysa, die in der Nachfolge Nietzsches zu existenziellen Formen des Wissens forscht, mit dem Autor und Philosophen Lukas Meisner, der für die Gegenwart ein „Ende der Kunst“ im Zuge ihrer Kommodifizierung diagnostiziert, und mit dem Kunstwissenschaftler Christian Saehrendt, der die Freiheit der Kunst für eine gefährdete Grundbedingung sozialer Freiheit hält.

***

Wie kann die Linke wieder in die Offensive kommen? Diese Frage wollen wir nicht als politische Strategiediskussion aufwerfen, sondern als genuin philosophische: Wie kann das linke Projekt als philosophische Idee im 21. Jahrhunderts reartikuliert werden? Was könnten genuin linke Antworten auf die Herausforderungen der heutigen Gesellschaft sein? Wie könnte man das Bündnis zwischen linken und neoliberalen Kräften schon auf der theoretischen Ebene brechen?

Diese und verwandte Fragen wollen wir ergebnisoffen diskutieren und dabei die ausgetretenen Pfade existierender Theoriedebatten und Feuilletonartikel verlassen: Sie sollen auf ein philosophisches Niveau gehievt werden – und dadurch sollen, sofern das Experiment gelingt, auch ganz neue Handlungsalternativen für die konkrete politische Praxis aufscheinen.
Die Diskussionen finden jeweils als Livestream auf Youtube statt, die Zuschauer/innen können sich über den Chat beteiligen. Man kann sich die Gespräche aber auch im Nachgang noch auf Youtube ansehen.

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Link zum Live-Stream auf Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=QEWIZr9px7M

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Link zum vollständigen Ankündigungstext und Programm: http://harp.tf/2021/18/03/neue-perspektiven-auf-die-krise-der-linken-eine-philosophische-gespraechsreihe/
Veranstaltungsort:
Adresse: Live-Stream
04315 Youtube
Veranstalter:
Adresse: Halkyonische Assoziation für radikale Philosophie
Paul Stephan
Telefon:  
E-Mail: harp@riseup.net
Homepage: http://harp.tf

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