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| Titel: |
„Fröhliche Wissenschaft“ - Zur Genealogie des Lachens (24-26.10.2013) |
| Beginn: |
24.10.2013 10:00 |
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| Beschreibung: |
Das Philosophische Institut I unter Kooperation mit der Mercator Forschergruppe (Räume anthropologischen Wissens) der Ruhr-Universität Bochum veranstaltet mit Hilfe von Prof. Dr. Hans-Ulrich Lessing am 24.10, 25.10 und 26.10.2013 ein Symposium, das sich mit dem Themenfeld „'Fröhliche Wissenschaft' - Zur Genealogie des Lachens“ beschäftigt.
Schon immer hat diese anthropologische Grundkonstante, wenn man sie, wie Darwin und Plessner es taten, so betiteln will, Philosophen, Naturwissenschaftler und Künstler umgetrieben. Im Lachen verständigt sich der Mensch nonverbal. Dabei ist das Lachen höchst komplex auch als soziales Umgangsmittel. In ihm stecken Limitation (Grenzen zeigen) sowie Transgression (Grenzen überschreiten). Denker wie Hegel aber auch Freud, Bergson oder Bataille haben hierauf hingewiesen. Die Genealogie und Geschichte des Lachens beginnt schon im antiken Griechenland mit dem homerischen Gelächter, es zieht sich, wenn auch vielleicht im Mittelalter „unterdrückt“, bis in die Moderne. Was hat es mit dem Lachen auf sich, dass es früher („Fluch auf die, welche lachen“ (Lk, 6,25)) aber auch heute noch stark polarisiert (so wird einem schon pädagogisch in der Schule das Lachen abgewöhnt)? Selbst Philosophen standen dem Lachen skeptisch gegenüber. Denken und Lachen? Das passt nicht. Ob es Platon ist, der die thrakische Frau als unwissend darstellt, weil sie über den fallenden Philosophen lacht, oder Hobbes, der das Lachen als „schlimmste Eigenschaft“ des Menschen ansah.
Philosophen, Literaten oder Ärzte, für alle ist das Lachen etwas, was den Menschen, in welcher Form auch immer, verändert. Es scheint tief im Menschen verwurzelt und doch so „schädlich“. Dabei blickt das Symposium auf alle Konnotationen, die mit dem Lachen durch die Jahrhunderte hinweg verbunden wurden: Lachen war krank, wahnsinnig, ungebildet, blasphemisch, böse, oder zerstörend aber auch mächtig, gutmütig, heilig und heilend. Das Lachen ist paradoxerweise beides. Es ist das gutmütige Gelächter des Narren und Eulenspiegels, aber auch das Abgrundtief-Teuflische des goetheschen Mephisto.
Wir wollen in dem Symposium einen weiten interdisziplinären Blick auf das Lachen als einen Diskurs werfen, den es so, wie wir ihn in unsere Moderne wahrnehmen, nicht immer gab. Was war also so gewaltig am Lachen, dass man es verdammen und wegschließen musste? Es soll im Symposium gezeigt werden, wie vielschichtig dieses anthropologische Merkmal (weggeschlossenes Wissen) ist und ob es wirklich den Menschen zum Menschen macht. Wir laden Linguisten, Literaturwissenschaftler, Philosophen, Biologen, Anthropologen sowie Kunsthistoriker und Theologen ein, um zu diskutieren, wie verschieden das Lachen in seiner Geschichte aufgegriffen wurde.
Es soll versucht werden zu zeigen, dass Denken und Lachen doch wohl gut zusammen auskommen und sich vielleicht sogar gegenseitig befruchten oder mit Nietzsche gesprochen:
„Die liebliche Bestie Mensch verliert jedesmal, wie es scheint, die gute Laune, wenn sie gut denkt: sie wird 'ernst'! Und 'wo Lachen und Fröhlichkeit ist, da taugt das Denken nichts' – so lautet das Vorurteil dieser ernsten Bestie gegen alle 'fröhliche Wissenschaft'. – Wohlan! Zeigen wir, daß es ein Vorurteil ist!“
Forscher aus ganz Deutschland werden versuchen das Lachen in ihren Beiträgen interdisziplinär zu beleuchten.
Das Symposium wird im Veranstaltungssaal 1 stattfinden.
Für Infos und Fragen: Kevin.liggieri@rub.de
Sowie: http://www.ruhr-uni-bochum.de/philosophy/i/akt_veranstaltungen.html.de
und www.germanistik.rub.de/ |
| Veranstaltungsort: |
| Adresse: |
Ruhr-Universität Bochum Universitätsstraße 150 44799 Bochum |
| Veranstalter: |
| Adresse: |
Mercator Research Group/Räume anthropologischen Wissens kevin liggieri |
| Telefon: |
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| E-Mail: |
kevin.liggieri@rub.de |
| Homepage: |
http://www.ruhr-uni-bochum.de/mrg/knowledge/index.html.de |
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