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| Titel: |
Subjekte des interkulturellen Dialogs - Internationales Kolloquium zu interkultureller Philosophie |
| Beginn: |
28.07.2012 14:00 |
| Karte: |
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| Beschreibung: |
Subjekte des interkulturellen Dialogs / Actors of Intercultural Dialogue
Internationales Kolloquium zu interkultureller Philosophie / International Colloquium on Intercultural Philosophy
am / at Forum Scientiarum, Universität Tübingen
Thema
Wo es um Interkulturalität geht, dort werden Dialoge, Polyloge, Verstehen, Anerkennung, Toleranz und Einfühlung, aber auch ein Aushalten von Differenz und Alterität gefordert. Auf theoretischer wie praktischer Ebene wird darum gestritten, wie mit einer Pluralität der Kulturen umzugehen ist. Dabei bleibt zumeist völlig offen, wer die Subjekte solcher Dialoge, Verstehens- und Anerkennungsprozesse oder auch der Differenz- und Alteritätsakzeptanz sind. Sind es einzelne Personen, kleinere Gruppen oder gar ganze kulturelle Gemeinschaften und Gesellschaften?
Wenn Personen die Subjekte des interkulturellen Dialogs sind, mit welchem Recht sprechen sie dann für eine ganze Kultur, wodurch sind sie legitimiert? Werden verschiedene Personen derselben Kultur diese in einem interkulturellen Dialog möglicherweise nicht völlig verschieden vertreten? Auch bei Gruppen stellt sich die Frage nach der Legitimation, und Gesellschaften sind keine Subjekte, die als solche einen konkreten Dialog führen könnten. Zudem stellt sich die Frage, ob die Menschen, die in einer Kulturgemeinschaft leben, überhaupt die Grundlagen, die Geschichte und die offenen Möglichkeiten ihrer Kultur überblicken? Braucht es dafür nicht Experten? Wie aber ließen sich diese wiederum legitimieren?
Die Frage nach den Subjekten des interkulturellen Dialogs zwingt dazu, die Idee der Interkulturalität nochmals zu überdenken. Ist es tatsächlich so, dass verschiedene Kulturen nebeneinander stehen und in einen wie auch immer gearteten Austausch miteinander treten? Wie wäre dann mit postkolonialen Kulturen umzugehen, die häufig „zwischen den Stühlen sitzen“ und nicht selten auf der Suche nach einer eigenen Identität sind? Gibt es solche Identitäten überhaupt? Worin wären sie manifestiert?
Ziel des Kolloquiums ist, diese Fragen aus unterschiedlichen thematischen Perspektiven und im interdisziplinären Austausch zu diskutieren. Beiträge zu folgenden Themen, fokussiert auf die Frage des Subjekts im interkulturellen Dialog, sind möglich; weitere Perspektiven sind willkommen:
‒ Subjektbegriff
‒ Kulturbegriff
‒ Dialogphilosophie
‒ Postkoloniale Situation
‒ Legitimation und Machtanspruch
‒ Identität und Differenz
‒ Alteritätskonzepte
‒ Interkulturalität und Transkulturalität
‒ Geschichtlichkeit
‒ Oralität
Programm / Programme
Donnerstag / Thursday, 28.7.2011
14:00
Begrüßung und Einführung / Welcome and Introduction
Subjekte zwischen Alterität und Identität / Actors between Alterity and Identity
14:30
Britta Saal (Wuppertal): »Interkulturelle Subjekte zwischen Positionierung und Selbst(er)findung«
15:30 Bianca Boteva-Richter (Wien / Vienna): »Identität des Zwischen, ein Vorschlag zur Identitätsfindung in postkolonialen Kulturen«
16:30
Pause / Break
17:00
Jens Olesen (Oxford): »Gadamer und Ricoeur über das Verstehen des ›Anderen‹«
18:00
Diskussion mit einführenden Fragen von Elmar Holenstein (Yokohama) / Discussion with introductory remarks by Elmar Holenstein (Yokohama)
19:00
Gemeinsames Abendessen / Joint Dinner
Freitag / Friday, 29.7.2011
Zur Konzeption des Subjekts im interkulturellen Dialog / On the Conception of the Actor in Intercultural Dialogue
9:00
Eike Bohlken (Hannover): »Kulturelle Fremd- und Selbstzuschreibungen und die Frage nach den Subjekten
interkultureller Dialoge«
10:00
Niels Weidtmann (Tübingen): »Überlegungen zum Weltcharakter des Subjekts«
11:00
Pause / Break
Zur Subjektfrage in der politischen Theorie / On the Question of the Subject in Political Theory
11:30
Stefan Skupien (Berlin): »Intercultural Dialogue and its Subjects between Adversary Politics and Tolerance: A View from Power-Theory«
12:30
Martin Correll (Nürnberg): »Anerkennung in der liberalen Demokratie – Zum Spannungsverhältnis von
identitärer Differenz und demokratischer Gleichheit«
13:30
Mittagessen / Lunch
Interkulturelle Dialoge aus afrikanischer Sicht / Intercultural Dialogues from an African Perspective
15:30
Uchenna Okeja (Frankfurt/Main): »The Postcolonial and the Equivocality of Expertise«
16:30
Workineh Kelbessa (Addis Ababa): »The Significance of Ethical Intercultural Dialogue«
17:30
Pause / Break
18:00
Vorstellung des Projektes polylog / Presentation of the project polylog
18:30 Abendessen / Dinner
Samstag / Saturday, 30.7.2011
Subjekte von Dialogen in und über Lateinamerika / Subjects of Dialogues in and on Latin America
9:00
Pedro Martínez García (Bayreuth): »Reisebeschreibungen und die Wahrnehmung des Fremden vom Spätmittelalter bis in die Frühe Neuzeit«
10:00
Bertold Bernreuter (Mexiko-Stadt / Mexico City): »Soziokulturelle Gemeinschaft als Subjekt interkultureller Auseinandersetzung. Indigene Erfahrungen von Widerstand und Autonomie in Mexiko«
11:00
Pause / Break
11:30
Lia Pinheiro Barbosa (Fortaleza): »Leben wie man kämpft, kämpfen wie man lebt. Subjekt- und Kulturbegriff in der politischen Praxis der brasilianischen Landlosenbewegung«
12:30
Stocherkahnfahrt auf dem Neckar / Punting on the Neckar
14:00
Ende des Kolloquiums / Close |
| Veranstaltungsort: |
| Adresse: |
Forum Scientiarum Doblerstraße 33 72074 Tübingen |
| Veranstalter: |
| Adresse: |
Forum Scientiarum Dr. Niels Weidtmann |
| Telefon: |
+49 (0)7071 407160 |
| E-Mail: |
kolloquium2011@polylog.org |
| Homepage: |
http://ev.polylog.org/ |
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