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Titel: |
Kulturen der Moral |
Beginn: |
19.09.2018 09:30 |
Karte: |
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Beschreibung: |
ein Begriff ist im 18. Jahrhundert so omnipräsent und mit der Aufklärung so konstitutiv verbunden wie der Begriff der Moral. Dies gilt für die Diskurse innerhalb der sich ausdifferenzierenden Gesellschaft, für die schon Niklas Luhmann die „Universalisierung moralischer Ansprüche“ hervorgehoben hat. Doch auch im kulturellen Vergleich kann Moral als ein zentraler Bezugspunkt gesehen werden. Somit kann sowohl von einer internen Vielfalt von Moralvorstellungen innerhalb einer Kultur, als auch von vergleichenden Relationen zwischen verschiedenen Moralkulturen gesprochen werden. Aus diesem Vergleich wiederum resultieren weitere Rückwirkungen auf die Moralvorstellungen von Kultur. Moral bildet so das Zentrum eines multiplen und multirelationalen aufklärerischen Kommunikationsgeschehens, wie es die jüngsten Arbeiten der Aufklärungsforschung mit besonderem Nachdruck herausgearbeitet haben.
Die Moraldiskussionen veränderten dabei u.a. den Status der Religion und das Verhältnis von Adel und Bürgertum; sie ermöglichten den Vorstoß zu neuen pädagogischen (Pestalozzi, Weiße u.a.) und psychologischen Problemstellungen (Erfahrungsseelenkunde); und sie bildeten die Basis für im 19. Jahrhundert weiterentwickelte politische wie juristische Konzepte (z.B. Straftheorien), auf denen die modernen westlichen Gesellschaften aufbauen konnten. Moral galt nicht zuletzt als das zentrale Moment, das über weite Strecken des 18. Jahrhunderts hinweg die Praxis und Theorie der verschiedenen Künste bestimmte. Sie sollten aus den als ‚unmündig‘ beschriebenen Bürgern ‚mündige‘ machen. Indem es gesellschaftlich zum guten Ton gehörte, dass über Moral nicht nur diskutiert, sondern moralisches Verhalten gezeigt, eingeübt und gelebt wurde, entstand eine Pluralität von Moralkulturen, die in ihren verschiedenen Bereichen die Prämissen der Moralität von Aufklärung ausmacht.
Die Jahrestagung geht im Blick auf diesen Problemzusammenhang von der Prämisse aus, dass sich Moral nicht nur auf den zahlreichen Ebenen gesellschaftlicher und ästhetischer Diskurse in unterschiedlicher Weise zeigt, sondern dass sich darüber hinaus im Prozess der Aufklärung eine Pluralität unterschiedlicher Moralkulturen ausbildete, die es noch genauer herauszuarbeiten gilt und die die Moralität als Leitidee von Aufklärung als eines umfassenden und in sich ebenso differenzierten wie widersprüchlichen Kommunikationsgeschehens verdeutlicht.
Nähere Infos auf Homepage des Veranstalters. |
Veranstaltungsort: |
Adresse: |
Universität Paderborn Warburger Str. 100 33098 Paderborn |
Veranstalter: |
Adresse: |
DGE18J Regina Zimpel |
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+49 (0) 5331 808-202 |
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