Anzeige


Stadt oder
Postleitzahl:

Z.B.:
oder
Münch...
80...
Volltextsuche:

Einführung/Hilfe
RSS-Feed


Titel: Diverse Identität. Theologische Annäherungen an das Phänomen Intersexualität
Beginn: 06.12.2017 10:30
Karte: Bei Google Maps anzeigen
Beschreibung: Tagung der Evangelischen Akademie Loccum vom 6. bis 7. Dezember 2017

Intersexualität – was ist das eigentlich? Der Begriff bezeichnet biologische Besonderheiten bei der Geschlechtsdifferenzierung. Intersexuelle Menschen leben von Geburt an in Körpern, die hinsichtlich der Chromosomen, der Keimdrüsen und/oder der Hormonproduktion nicht nur männlich oder nur weiblich erscheinen, sondern Ähnlichkeiten mit beiden Geschlechtern aufweisen. Schätzungen zu Folge trifft das allein in Deutschland auf 80.000 bis 120.000 Menschen zu.
Das Sprechen über die Existenz intersexueller Menschen war lange gesellschaftlich tabuisiert. Dazu haben auch feminisierende oder maskulinisierende Genitaloperationen bereits im Kindesalter beigetragen, die über Jahrzehnte an der Tagesordnung waren. Nun geraten Menschen mit intersexuellen Körpern immer öfter ins Blickfeld – z.B. in der Diskussion um ein drittes Geschlecht im Geburtenregister.
Der kirchliche Umgang mit intersexuellen Menschen zeichnet sich bislang freilich durch wenig Wissen und viel Unsicherheit aus. Für ein christlich getöntes bipolares Menschenbild birgt Intersexualität einiges Erschütterungspotential, stellt aber auch einen Testfall dar: Wie gehen wir in der gemeindlichen Praxis, in Kirchenleitungen und Gleichstellungsreferaten mit Verschiedenheit um? Entsprechend zielt die Tagung auf sorgfältige Information und erste Sondierungen:
· Was ist in medizinischer Hinsicht wichtig zu wissen?
· Welche rechtlichen und psychischen Probleme erschweren das Leben intersexueller Menschen?
· Wie verändert die Wahrnehmung von Intersexualität das Nachdenken über menschliche Geschlechtlichkeit – auch im Sinne einer theologischen Anthropologie?
· Welche Herausforderungen stellen sich schließlich für die kirchliche Praxis?
Kommen Sie und diskutieren Sie mit!

PD Dr. Julia Koll, Loccum
PD Dr. Jantine Nierop, Hannover
Dr. Stephan Schaede, Akademiedirektor


Das Programm
Mittwoch, 6. Dezember 2017
10:30 Uhr Anreise der Teilnehmer*innen, Stehkaffee

11:00 Uhr Begrüßung und Eröffnung
PD Dr. Julia Koll, Ev. Akademie Loccum
PD Dr. Jantine Nierop, Studienzentrum der EKD für Genderfragen, Hannover

"Geben wir ihnen einen Namen – inter*Menschen“
Lucie Veith, Bundesverband Intersexuelle Menschen e.V., Schortens

Kennenlernen und Zusammentragen von Fragen

14:30 Uhr Zum Umgang mit Intersexualität in der Medizin – gestern und heute
Dr. Maximilian Schochow, Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin der Universität Ulm

16:30 Uhr Das Phänomen Intersexualität…

…in juristischer Perspektive
Prof. Dr. Konstanze Plett, Fachbereich Rechtswissenschaft, Universität Bremen

…in psychologischer Perspektive
Dipl.-Psych. Karina Kehlet Lins, Kopenhagen

…in soziologischer Perspektive
Anike Krämer, M.A., Lehrstuhl für Gender Studies, Ruhr-Universität Bochum

18:00 Uhr Austausch und erste Schlussfolgerungen

19:30 Uhr Geschlecht außer Norm. Zur theologischen Auseinandersetzung mit geschlechtlicher Vielfalt am Beispiel der Intersexualität
Dr. Gerhard Schreiber, Institut für Theologie und Sozialethik, Technische Universität Darmstadt

21:00 Uhr Begegnungen auf der Galerie


Donnerstag, 7. Dezember 2017
09:30 Uhr Intersexualität in der kirchlichen Praxis
Wo und wie wird geschlechtliche Vielfalt heute sichtbar? Was brauchen intersexuelle Menschen, um sich in der Kirche anerkannt zu fühlen? Wie könnte eine gendersensiblere Praxis aussehen?

…in der Schule:
Petra Krämer, 2. Vorsitzende Bundesverband Intersexuelle Menschen e.V., Religionslehrkraft, St. Ingbert

…in der Kirchenleitung:
Stellvertr. Sup. Silke Radosh-Hinder, Kirchenkreis Berlin Stadtmitte

…in der Seelsorge:
Gordon Pugh und Brett Vebber, Kinderklinik Alabama (USA) (Videobotschaft)

11:00 Uhr Praktisch-theologische und ethische Beobachtungen
Mit Dr. Gerhard Schreiber, Darmstadt und
Dr. Annina Ligniez, Ev.-luth. Kirchengemeinde Enger

13:30 Uhr Einsichten und Aussichten
Was ist festzuhalten? Was bleibt zu tun?

15:00 Uhr Ende der Tagung mit Kaffee und Kuchen


Das Studienzentrum der EKD für Genderfragen in Kirche und Theologie unterstützt seit 2013 die Integration von Genderperspektiven in das kirchliche Handeln und macht sie für die Entwicklung der Organisation Kirche fruchtbar. Ziel ist es, zur Gestaltung einer Kirche beizutragen, in der die Vielfalt menschlicher Begabungen auf allen Ebenen unabhängig von Geschlechterrollen und Geschlechtsidentitäten zum Tragen kommt.
Das Studienzentrum
- wertet Genderforschungsansätze aus verschiedenen Fach- und Forschungsgebieten, insbesondere aus der wissenschaftlichen Theologie, den Sozialwissenschaften und den Gender Studies aus und bereitet sie für verschiedene Ebenen und Handlungsfelder der Kirche exemplarisch auf
- wertet genderrelevante Modelle, Erfahrungen und Praxisbeispiele aus Kirche und Gesellschaft (einschließlich Ökumene und interreligiösem Dialog) aus und bereitet sie für verschiedene Ebenen und Handlungsfelder der Kirche exemplarisch auf
- kommuniziert Erkenntnisse in die kirchliche Praxis und erschließt die dafür erforderlichen Transfer- und Kommunikationswege.


Tagungsgebühr 120,- € für Übernachtung, Verpflegung, Kostenbeitrag. Für Schüler/innen, Studierende, Freiwilligendienstler und Arbeitslose Ermäßigung nur gegen Bescheinigung auf 70,- €. Eine Reduzierung der Tagungsgebühr für eine zeitweise Teilnahme ist nicht möglich. Ein Drittel des Teilnehmerbeitrages wird als institutioneller Beitrag für die Evangelische Akademie Loccum erhoben.
Anmeldung: an die Evangelische Akademie Loccum
Bitte unbedingt anmelden; die Plätze sind begrenzt!
Veranstaltungsort:
Adresse: Evangelische Akademie Loccum
Münchehäger Straße 6
31545 Rehburg-Loccum
Veranstalter:
Adresse: Evangelische Akademie Loccum
Dr. Julia Koll (Tagungsleitung); Ilse-Marie Schwarz (Sekretariat)
Telefon: 0 57 66 / 81-0
E-Mail: eal@evlka.de
Homepage: http://www.loccum.de/index.html

Bookmark and Share
Anzeige
bla bla