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Titel: Cybersyn. Das Vorhaben einer kybernetischen Planwirtschaft in Allendes Chile
Beginn: 08.11.2017 18:30
Karte: Bei Google Maps anzeigen
Beschreibung: Referent: Hannes Gießler Furlan (Leipzig)

Der Engländer Stafford Beer, „Vater der Managementkybernetik“ (Norbert Wiener) und Sozialist, flog 1971 nach Chile, um dort eine „Planwirtschaft in Echtzeit“ aufzubauen. Die Wirtschaftsplanung sollte, anders als im Realsozialismus üblich, nicht starr, sondern dynamisch sein. Mittels Computern und Kybernetik.

Mit dem Putsch gegen die Regierung Allende endete Cybersyn, kaum dass es angefangen hatte. Stafford Beer lobte das Vorhaben später in den höchsten Tönen. Humberto Maturana hingegen, ein chilenischer Biologe und damals ein unfreiwilliges Idol der Kybernetik, berichtet rückblickend, wie er dafür angeworben wurde, aber nicht mitwachen wollte: Weil Gesellschaft (inkl. Wirtschaft) nicht wie ein System funktionieren kann und soll.

Dr. Hannes Giessler Furlan wird die Geschichte von Cybersyn erzählen und Einblick geben in die philosophischen, kybernetischen und polit-ökonomischen Debatten um Cybersyn. Er ist Historiker und Philosoph und hat kürzlich seine Promotion über „Idee und Realität kommunistischer Ökonomie“ abgeschlossen.


„Zwischen Utopie und Wirklichkeit: Sozialismus und Kommunismus in Lateinamerika“

Zum 10. Mal findet dieses Semester die Vortragsreihe im Winter des Zentralinstituts für Lateinamerikastudien (ZILAS) statt, die dieses Mal in Zusammenarbeit mit der Professur für Theorie und Didaktik der Geschichte durchgeführt und von der Bundeszentrale zur Aufarbeitung der SED-Diktatur gefördert wird.

100 Jahre nach der Russischen Revolution stellt sich im Hinblick auf Lateinamerika nicht nur die Frage, wie insbesondere marxistisch-leninistische Ideen im Laufe des vergangenen Jahrhunderts rezipiert wurden und welches die konkreten Auswirkungen der Russischen Revolution waren. Auch wie sich ein eigenes revolutionäres Potential in der Region entwickelte und in welchem Verhältnis dies zu europäischen Varianten der Etablierung, Sicherung, Überwindung und Erinnerung sozialistischer und kommunistischer Systeme steht, wirft ein Licht auf Spielarten einerseits und übergreifende Ansprüche sozialistischer und kommunistischer Strukturen andererseits: Wie entstanden mit dem „kurzen 20. Jahrhundert“ in Lateinamerika Nährböden für sozialistische und kommunistische Utopien und welche Realitäten erwuchsen daraus, verschwanden oder blieben erhalten und wie werden diese Utopien und Realitäten erinnert?

Mit diesen Fragen beschäftigt sich die diesjährige von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur geförderte Vortragsreihe im Winter. Die Reihe richtet sich an alle Interessierten innerhalb und außerhalb der KU Eichstätt-Ingolstadt.

An neun Terminen verdeutlichen Vorträge und eine Filmvorführung, dass Sozialismus und Kommunismus sich in Lateinamerika auf sehr ambivalente und vielfältige Art und Weise manifestierten und manifestieren: in Parteien, intellektuellen Diskursen, wissenschaftlichen Disziplinen, Gewerkschaften, populistischer Politik, Guerilla-Organisationen, planwirtschaftlich ausgerichteten Modellen, Reformprogrammen, sozialen Bewegungen sowie Solidaritätsbewegungen, im öffentlichen gesellschaftlichen Diskurs und nicht zuletzt in der Theologie der Befreiung.

Alle Vorträge finden jeweils mittwochs ab 18:30 Uhr in Kollegiengebäude Bau A 205 (Ostenstraße 28) statt.

Begleitend zur Vortragsreihe wird im Foyer der Sommerresidenz die von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und dem Deutschen Historischen Museum Berlin konzipierte Ausstellung „Der Kommunismus in seinem Zeitalter“ gezeigt. Sie beschreibt den Aufstieg und Niedergang kommunistischer Bewegungen, deren totalitärer Anspruch rund um den Globus Millionen mobilisierte und sich zum Albtraum von Abermillionen entwickelte, die Opfer kommunistischer Gewaltregime wurden.

Veranstaltungsort:
Adresse: Katholische Universität Eichstätt Ingolstadt, Raum 205, Kollegiengebäude, Bau A
Ostenstraßen 28
85072 Eichstätt
Veranstalter:
Adresse: Katholische Universität Eichstätt Ingolstadt, Zentralinstitut für Lateinamerikastudie
Telefon:  
E-Mail:  
Homepage: http://www.ku-eichstaett.de/

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